Der Polterabend
Beim Polterabend geht es vor allem um eins: Lärm. So gewaltig und so viel wie möglich. Schon in vorchristlicher Zeit hat man auf diese Weise gegen böse Geister gepoltert und dem Brautpaar ein glückliches Eheleben gesichert.
Damit ist der Polterabend sicherlich einer der ältesten, noch begangenen Hochzeitsbräuche in Deutschland. Früher zogen am Abend vor der Hochzeit Freunde und Verwandte des Brautpaares lärmend durch die Straßen, um die bösen Geister zu vertreiben. Im Laufe der Zeit hat sich diese Tradition mit der Volksweisheit „Scherben bringen Glück“ verflochten.
Traditionell bei diesem Brauch feiert man den Polterabend tatsächlich am Vorabend der Trauung. In diesem Fall klingt das Fest meist schon gegen Mitternacht aus, damit das Brautpaar an seinem großen Tag gut ausgeruht ist. Heute weicht man von dieser Tradition allerdings häufig ab und feiert den Polterabend als eigenständiges Fest schon ein oder zwei Wochen vor der Hochzeit ähnlich wie beim Junggesellenabschied, um etwaiger Katerstimmung am eigentlichen Hochzeitstag aus dem Weg zu gehen.
Gefeiert wird, so will es der Hochzeitsbrauch, vor dem Haus der Braut bzw. ihrer Eltern. Hier kann man entweder ein Zelt im Garten aufstellen oder bei schlechtem Wetter einen Hobbyraum oder Partykeller nutzen. Wer eine große Gesellschaft erwartet, ist allerdings besser beraten einen Saal für den Polterabend anzumieten, damit genug Platz ist um die Scherben fliegen zu lassen.
Ablauf des Polterabend
- Sektempfang: während die Gäste eintrudeln gibt es hier etwas Sekt und kleine Snacks
- Kurze Rede: an diesem Punkt heißen entweder das Brautpaar oder die Trauzeugen eine kleine Rede um alle willkommen zu heißen
- Hauptteil: das Brautpaar und die Gäste „poltern“, indem sie ihr altes Geschirr auf den Boden werfen.
- Aufkehren: Das Brautpaar muss dann die Scherben gemeinsam aufkehren und entsorgen
- Spiele: Danach kann man so flexibel sein wie man will. Man kann noch traditionelle Polterabend spiele spielen oder es gibt eine Perfomance von den Trauzeugen. Dieser Teil hängt ganz von dem Organisator ab.